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liegt im Coanda-Effekt selbst: Die einströ-
mende Luft hält sich an der Decke, bevor sie
langsam absinkt und sich in diesem Prozess
mit der Raumluft vermischt.
„Bei hängenden Geräten der dezentralen
Bauweise wird die frische Luft mit relativ
hoher Geschwindigkeit eingeblasen und glei-
tet sieben bis acht Meter an der Decke ent-
lang. Dabei zieht sie die Raumluft mit sich,
was eine effiziente Mischung der Frisch- und
Raumluft sichert. Gleichzeitig sorgt das
Mitziehen für eine einheitliche Luftqualität
und senkt zudem die Luftgeschwindigkeit
des Zuluftstroms. Wodurch Zugluft vermie-
den wird“, erläutert Sven Spradau. Wenn
der Luftstrom allerdings abreißt, geht der
Effekt verloren. Deshalb müssen herabhän-
gende Lampen, Streben oder Balken bei der
Planung der Platzierung bedacht werden.
Bodenmodelle wie DUPLEX Vent 900 und
1200 von Airflow arbeiten ebenfalls nach
diesem Mischprinzip. Jedoch wird hier die
Frischluft in aufsteigender Richtung ein-
geblasen, verteilt sich dann über den Co-
anda-Effekt im Raum. Generell eignen sich
sowohl Decken- als auch Standmodelle zum
Einsatz in Schulen. Allerdings bieten Decken-
anlagen, wie sie auch in der Schule Eiderka-
serne eingebaut wurden, eine zusätzliche
Platzersparnis. Außerdem wird Vandalismus
reduziert.
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Zentrale Lüftungssysteme bei Neubau-
ten
Im Gegensatz zu Sanierungen kommen bei
Neubauprojekten eher zentrale Geräte zum
Einsatz. Diese sind aufgrund des höheren
Platzbedarfs und des größeren baulichen
Aufwands durch ein verzweigtes Luftver-
teilsystem teurer. Bei einem nachträglichen
Einbau einer zentralen Variante, wie es
bei Sanierungen der Fall ist, wäre zudem
die gleichzeitige Renovierung aller Räume
notwendig. Das ist für den Schulalltag ein
klarer Nachteil und nur innerhalb der Ferien
denkbar. „Der größere Kostenaufwand von
zentralen Lösungen in Neubauten gegen-
über dezentralen ist allerdings ein unterge-
ordneter Faktor, da dieser bei der Projektpla-
nung bereits mitbudgetiert wird“, erläutert
Werner Russ.
Sowohl bei dezentralen als auch bei zen-
tralen Lüftungssystemen ist allerdings
ein nicht zu vernachlässigender Faktor der
Fassadeneingriff - speziell bei denkmalge-
schützten Gebäuden. Hier liegen zentrale
Lösungen klar im Vorteil: Lediglich einmalig
müssen zwei Bohrungen in der Fassade vor-
genommen werden. Bei dezentralen Instal-
lationen erhält hingegen jedes Gerät zwei
Auslässe.
Kombinierte Lösungen bieten sich für Groß-
gebäude wie Ganztagsschulen an. Dabei
werden Klassenräume über Geräte mit
dezentraler Lüftung versorgt und individuell
geregelt. Im gleichen Gebäude versorgen
Fassadeneingriff ist wichtiger Faktor -
speziell bei denkmalgeschützten Gebäuden
Sorgt für eine gleichmäßige Luftverteilung ohne
Zug: Wandgerät mit dem Coanda-Effekt.
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