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Wesentlich für die Wahl von LEDs sind
vermutlich auch die interessanten neuen
Möglichkeiten dieser Lichtquelle. Können
Sie diese aus der Sicht Freiburgs einmal
erläutern?
Neben den hohen energetischen Einsparun-
gen wären zunächst die lange
Lebensdauer der LEDs zu nennen, die bei
mehr als 50.000 Brennstunden liegen und
somit dreimal so hoch wie bei herkömmli-
chen Leuchtmitteln. Ob sich das in der Praxis
so bestätigt, muss sich allerdings erst noch
zeigen. Ein weiterer Vorteil der LEDs liegt
in der gezielten Lichtlenkung. Dadurch erge-
ben sich bessere Möglichkeiten,
ausschließlich die öffentlichen Flächen
auszuleuchten. Insbesondere in Wohngebie-
ten kann dadurch das Streulicht auf private
Flächen reduziert werden.
Im Gegensatz zu NAV-Lampen haben LEDs
eine sehr gute Farbwiedergabe und bieten
dadurch einen besseren Kontrast. Nicht zu-
letzt sind LEDs insektenfreundlich und
erfüllen damit auch die Anforderungen des
Naturschutzes. Dass LED-Leuchten auch
mit Solartechnik betrieben werden können,
zeigt eine Teststrecke am Ufer der
Dreisam, zwischen der Kaiserbrücke und
dem Luisensteg: Dort werden fünf LED-
Leuchten ausschließlich von Solarzellen und
Akku betrieben.
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Das Bundesforschungsministerium för-
derte die Umrüstung der Stadtbeleuchtung
auf LEDs in acht Städten. Können Sie erklä-
ren, was sich der Bund von diesen Projekten
für die Allgemeinheit verspricht?
Bei diesem Wettbewerb handelte es sich ja
um eine Leitmarktinitiative des Bundes,
das heißt der Bund wollte durch gute, vor-
zeigbare Beispiele erreichen, dass sich
andere Städte und Gemeinden dazu motivie-
ren lassen, schneller den Weg zur
LED-Technik einzuschlagen. Noch vor weni-
gen Jahren hätte man sich nicht träumen
lassen, dass die LED-Technik sich in der öf-
fentlichen Beleuchtung so schnell
etablieren würde. Zu meiner großen Überra-
schung hat die Light and Building im
Bereich der Straßenbeleuchtung bereits
schon 2010 zum überwiegenden Teil LED
Lösungen präsentiert. Da die LED-Technik
aus energetischer Sicht eine sehr
attraktive Lösung darstellt, ging es dem
Bund darum, Städte und Gemeinden für die-
se Idee zu begeistern. Wenn Bürger auf die
Vorteile der LED Technik im öffentlichen
Raum aufmerksam werden, kann das auch
Impulse für die Beschaffung im privaten
Bereich mit sich bringen.
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Bei dem Projekt geht es ja nicht um Inf-
rastruktur, sondern um Forschung. Können
Sie die wissenschaftliche Zielsetzung des
Projekts erklären?
Zielsetzung ist die schnelle Umsetzung von
Forschungsergebnissen in die Praxis. Im
Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung
durch die TU Darmstadt und dem
Steinbbeis-Transferzentrum für Beleuch-
tungsoptik und Lichttechnik wurden vor und
nach Umstellung der LED Beleuchtung licht-
technische Messungen durchgeführt. Um
die Akzeptanz der LED bei der Bevölkerung
zu evaluieren, wurden sowohl bei
Anliegern als auch Passanten Befragungen
durchgeführt. Im Falle von Freiburg mit
sehr guten Ergebnissen.
KOMMUNALES
ENERGIE & GEBÄUDEMANAGEMENT
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