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KOMMUNALES
ENERGIE & GEBÄUDEMANAGEMENT
individuell ausgearbeiteten Lüftungskonzep-
ten energieeffizient saniert. 27 dezentrale
Lüftungsgeräte des Typs DUPLEX Vent 800
wurden teilintegriert verbaut. Dabei wurden
die Geräte unter der Decke montiert. Erst
danach wurden die herabgesenkten Decken-
verstrebungen angebracht, so dass zwei
Drittel des Systems samt Kabeln und Kanä-
len „in der Decke“ verschwinden und nur der
Lüftungsbereich zu sehen ist. Eine Beson-
derheit beim Einbau der dezentralen Geräte
in dem Rendsburger Schulgebäude: Bei dem
horizontalen Anschluss der Fort- und Au-
ßenluft wurden rechteckige anstatt runde
Anschlussstutzen verwendet.
Auf diese Weise war man in der Lage, die
abgehängte Decke zwischen dem untersten
Gerätepaneel und den Kanalanschlüssen
zu positionieren. „Bei runden Anschlüssen
hätten diese aus der Decke herausgestan-
den. Denn das Gerät ist nicht direkt an einer
Wand platziert, sondern hängt mit Abstand
zu den Wänden unter der Decke“, erklärt
Sven Spradau, Airflow-Experte vor Ort.
Ferner erfolgt die Steuerung aller Geräte
über ein eigenes Netzwerk: Eine Master/Sla-
ve-Hierarchie, in der bis zu 20 Geräte mitei-
nander verbunden sind, regelt die Anlagen
über eine zentrale Bedieneinheit.
Nur die CO2-Werte werden mittels Sen-
soren aus den jeweiligen Räumen an die
Gebäudeleittechnik übermittelt und ge-
loggt. Von dort wird das Spannungssignal
für die jeweilige Leistungsstufe der Geräte
zurückgegeben. Über die bedarfsgerechte
CO2-Steuerung werden die Schallemissionen
auf ein Minimum reduziert: Bei 40 Prozent
Auslastung erreichen sie einen Wert von 26
Dezibel, bei 80 Prozent steigt die Lautstärke
auf leise 30 Dezibel und selbst unter Volllast
überschreiten sie die 35 Dezibel nicht.
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Trend bei Sanierungen: dezentrale Sys-
teme
Bei Schulsanierungen entscheiden sich
Bauherren gerne für dezentrale Lüftungs-
systeme. Aus guten Gründen: Die Vorhaben
sind dadurch planerisch und bautechnisch
einfach umzusetzen, die Immobilie wird auf-
gewertet, und der Umbau ist zeitlich flexibel
erweiterbar. So profitieren sowohl die Schule
als auch das ausführende Unternehmen.
Denn der Einbau einer dezentralen Schullüf-
tung lässt sich während des laufenden
Betriebs durchführen. Der dezentrale Weg
ermöglichte, dass jeder Klassenraum indivi-
duell bearbeitet und renoviert werden kann.
Die Schüler müssen nur einen kurzzeitigen
Umzug innerhalb der Schule in Kauf nehmen.
Denn binnen einem bis anderthalb Tagen
können die Arbeiten pro Zimmer abge-
schlossen werden. Darüber hinaus erlaubt
das Nachrüstverfahren eine angepasste
Renovierung - beispielsweise immer dann,
wenn Geld für einen weiteren Raum zur Ver-
fügung steht. Die Kosten für eine derartige
Sanierung liegen bei etwa 7.000 bis 10.000
Euro pro Raum.
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Coanda: ein Effekt, der es in sich hat
Die ideale Versorgung eines Raumes mit de-
zentraler Lüftung garantiert der Coanda-Ef-
fekt. Er sorgt für eine gleichmäßige Ver-
teilung über die gesamte Fläche und beugt
Zugerscheinungen vor. Entscheidend für die
gewünschte Wirkung ist die richtige Platzie-
rung der Anlage, da sonst die Gefahr einer
eingeschränkten oder einseitigen Versor-
gung des Raumes besteht. Der Grund dafür
Sanierungskosten zwischen
7.000 und 10.000 Euro pro Raum
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